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Inlineskaten

csm_Inline_d9d9df4c89.jpgInlineskaten oder Inlineskating (auch Rollerblading) ist eine Art der Fortbewegung unter Verwendung des Schlittschuhschritts und sowohl eine Sportart als auch eine Möglichkeit zur Fortbewegung als Verkehrsteilnehmer. Dabei werden Inlineskates (einspurige Rollschuhe) verwendet.

Der Sport wird üblicherweise auf glatten Oberflächen wie Straßen, asphaltierten Wegen, Bürgersteigen oder speziellen Plätzen ausgeübt. Wenngleich es das Inlineskaten schon seit rund 200 Jahren gibt, verhinderte die Konkurrenz zu den zweispurigen Rollschuhen die Verbreitung. Dies änderte sich erst Anfang der 1990er Jahre nach einer Phase als Trendsportart. Mittlerweile hat sich das Inlineskaten fest etabliert.

Der Belgier Jean-Joseph Merlin entwickelte 1760 einen Schlittschuh mit zwei Metallrädchen an den Kufen, der eine Frühform der heutigen Inline-Skates darstellt. Die Grundidee wurde durch Holzrollen und Bremsen weiter verbessert. Robert John Tyers aus London konstruierte Schlittschuhe um, die er mit hintereinander stehenden Stahlrollen versah, das Patent wurde hierzu am 22. April 1823 erteilt.[1]

Aufgrund der schlechten Straßenbeschaffenheit (Kopfsteinpflaster) blieb den frühen Inline-Skates der allgemeine Durchbruch jedoch verwehrt. 1863 entwickelte der Amerikaner James Leonard Plimpton die herkömmlichen Rollschuhe mit jeweils zwei nebeneinander angebrachten Rollen, die sich durch besseren Halt und leichtere Steuerbarkeit auszeichneten. Sie verdrängten die Vorläufer der Inline-Skates fast vollständig vom Markt.

Ab den 1960er Jahren gab es Konstruktionen aus der Sowjetunion und der DDR die als Schlittschuhersatz und Trainingsgerät dienten, aber nicht vermarktet wurden. Im DEFA-Film Die zertanzten Schuhe von 1977 sind (unfreiwillig) Schlittschuhimitate mit Rollen als Kufen zu sehen.

Am 6. Oktober 1970 meldete Friedrich Mayer ein Patent auf einen "Zwei-Rollen-Inline-Skate" an, nachdem sich jedoch kein Hersteller fand, legte er sein Patent 1972 offen.

Unter dem Entwicklungsleiter Joe Hertz wurde bei SKF 1974 das System „Speedy“ entwickelt, welches im Grunde genommen ein Inline-Skate-Chassis mit passenden Rädern war, es kam 1977 auf den Markt und verfügte auch über einwechselbare Schlittschuhkufen. Da kein passender Schuh mit angeboten wurde, musste ein Käufer Schlittschuhe kaufen und die vorhandene Kufe entfernen lassen. Bereits 1978 wurde die Produktion wieder eingestellt, da man ein Konsumprodukt als nachteilig für das Produktportfolio betrachtete.[2]

Über den werblichen Effekt für die Anwendung von Kugellagern hatte das Unternehmen kein großes Interesse das Produkt zu vermarkten, zusätzlich musste der Käufer Schlittschuhe erwerben und das Chassis tauschen.

Der Durchbruch gelang erst dem Eishockey-Spieler Scott Olson, der 1979 die Firma Rollerblade gründete, dieser gelang es unter der Eigentümerschaft von Benetton sich nicht nur zu etablieren, sondern auch die Rollschuhe zu verdrängen. 1995 wurden in Deutschland 3,5 Millionen Inline-Skates verkauft. Im selben Jahr wurden in Deutschland die ersten Instruktoren (Lehrer) durch die US-amerikanische IISA (International Inline Skating Association) ausgebildet. Hiermit wurde der Grundstein für inzwischen tausende Inlineschulen in ganz Deutschland gelegt. Nach dem Boom Anfang der 2000er Jahre haben sich die Verkaufszahlen für Inline-Skates stabilisiert.