Der erste Sportkreistag 1947 als vielversprechender Beginn einer Erfolgsgeschichte
(c) Sportkreis Ludwigsburg | Foto: Archiv | Kurt Stark, Richard Schellenbauer und Hermann Batz: Drei, die den Sportkreis auf den Weg brachten |
In seiner 75-jährigen Historie hat der Sportkreis Ludwigsburg zahlreiche wichtige Meilensteine erreicht und hinter sich gelassen. Zu diesen zählt zweifelsohne auch der erste Sportkreistag am 26. Januar 1947, dessen Niederschrift einen detaillierten Einblick in die damaligen Verhältnisse aus vereinssportlicher Sicht gibt. Aufgrund der Länge der ursprünglichen Fassung wurde die Niederschrift etwas gekürzt, ansonsten wurde bewusst auf eine weitere Bearbeitung verzichtet. Der Vorsitzende Hermann Batz dankte für das zahlreiche Erscheinen und begrüßte besonders Landrat Dr. Jager, Schriftführer und Fußballspartenleiter Strobel vom Landessportverband, Herrn Bergmann vom Jugendausschuss, Herrn Kunter als Vertreter des Kulturamtes des Kreises. Das Referat des Vorsitzenden Batz fand begeisterte Zustimmung. Er führte unter anderem aus, dass der Kreis Ludwigsburg mit 38 Vereinen und insgesamt 8.357 Mitgliedern mit an der Spitze im Landessportbund steht – er wird nur von zwei Kreisen überflügelt. Landrat Dr. Jäger wurde gebeten, den Kreissportverband in Zukunft bei geldlichen Zuwendungen nicht zu vergessen und die Arbeit anzuerkennen. Er kündigte zum Schluss die Gründung eines Jugendkomitees an. Herr Renz, Spartenleiter Turnen, konnte feststellen, dass die Entwicklung der letzten Monate ihn angenehm überrascht habe. Er mahnte zum Zusammenhalten und gemeinsamen Handeln zum Wohle des Sports. Für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit dankte er Liesel Sauter, Hans Reh und dem früheren technischen Leiter Fritz Bandtel. Der Spartenleiter Fußball, Astor, blickte zurück auf die Wiederbelebung der Sparte Fußball, die sich rasch entwickle. Schon im Oktober 1945 konnten die Pflichtspiele beginnen. Insgesamt wurden im Spieljahr1945/46 260 Spiele ausgetragen. Ermittelt wurden zwei Gruppenmeister: Benningen und Bissingen. Sie sind in die Bezirksklasse aufgestiegen. Im Kreis Ludwigsburg bestehen 36 spielende Fußballmannschaften. Davon gehören 4 Vereine der Bezirksklasse, 3 Staffeln der A-Klasse und eine Staffel der B-Klasse an. Nach den Pflichtspielen hatte der Landrat einen Pokal gestiftet. Ihn erkämpfte sich die 1. Mannschaft des SV Neckarrems. Insgesamt wurden 540 Spiele ausgetragen. Die Jugend kam auf circa 200. Schwierigkeiten bei der Aufstellung der Spielrunde habe es vor allem durch den Mangel an Schiedsrichtern gegeben. Im April 1946 fanden in Marbach und anschließend in Bietigheim Schiedsrichterlehrgänge statt. Alle Prüflinge bestanden mit sehr gut. Herr Uhlig gab einen Überblick über die neue Sparte Radfahren. Es bestünden nur drei Ver-eine im Kreis, doch würden im Laufe des Jahres weitere hinzukommen. Nur der Verein Oßweil könne seinen Betrieb voll aufrechterhalten. Im vergangenen Sommer seien vier Rad-rennen ausgetragen worden. Die Sparte Handball hatte bisher noch keinen Vertreter zu den Sitzungen des Kreis Sportverbandes entsandt. Hermann Batz gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich das bald ändern werde. Der Landesspartenleiter Fußball, Strobel, führte unter anderem aus, dass es in Württemberg zunächst darum gehe, den Sport in der Breite wieder auf die Beine zu bringen und un-serer Jugend nach dem Zusammenbruch wieder ein Betätigungsfeld zu geben, das wieder Freude und Zuversicht wecken könne. Zur Gründung des Landessportbundes sagte er: „Es beseelte uns der Wunsch, einen Verband zu schaffen, in dem sich jeder nach seinem freien Willen und Tun betäten kann, ohne das große Ziel außer Acht zu lassen, alle Sportler in erster Linie für den schönen und dankbaren Gedanken der Leibesübungen im Ganzen zu gewinnen." Wilhelm Weiß gab als technischer Leiter das Jahressportprogramm bekannt: am 16. März 1947 Waldläufe am 22. Juni 1947 Kreismeisterschaften der Leichtathleten am 13. Juli 1947 ein Kreissportfest in Ludwigsburg am 3. August 1947 Verbandsturnfest.
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